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Übersetzung einer der drei Urkunden aus dem Jahr 1219, in denen "Heinrich de Nidecche" als Zeuge des
Bamberger Bischofs Ekbert von Andechs erscheint.
In den Jahren danach wird der Name nie mehr urkundlich erwähnt.
Historiker und Burgenforscher betrachteten den Zusatz "de Nidecche" als ersten indirekten Hinweis auf die Existenz der Burg Neideck, die selbst erst 1249 in den Quellen auftaucht.
Urkunde aus dem Jahr 1355, ausgestellt und gesiegelt von Otto Stübig:
Otto Stübch, Vogt zu Neydek, und seine Frau Agnes verkaufen dem Kloster Langheim den Reuthzehnt in den Orten Neuendorf und Wunkendorf bei Weismain, den sie vom Bamberger Bischof Lupold und dessen Vorfahren zu Lehen gehabt hatten.
Bürgen und Mitsiegler sind Hansen von Cristanz und Albrecht von Pünzendorf.
Die Chronologie
1219: Heinrich de Nidecche;
Zeuge für Bischof Ekbert von Andechs
1246: Heinrich von Stubewege;
Kanoniker des Domstifts Würzburg, Zeuge für Bischof Hermann von Würzburg.
(Staatsarchiv BW, Ludwigsburg: Urkunden des Zisterzienserklosters Schöntal)
1263: Heinrich, genannt Stubech, im Gefolge des Bischofs Heinrich von Streitberg in Samland (Ostpreußen)
1303: Hermann de Nide(c)k, Würzburger Lehen in der Nähe der Burg Neideck;
1304 bis 1307: Hermannus Stubech de Neide(c)ke, et frater suus Waltherus (Handlungsbuch der Holzschuher *)
Eintragsbeispiel: "Boni Gilvi de Hoy sorori sue" = Die guten Gelben (Tuche) von Huy (Stadt in Flandern) für ihre Schwestern".
1312: Walthro dicto Stubech, officiato nostro in Neydecke (Walter, genannt Stübig, unser Amtmann in Neideck)
Erstgenannter Zeuge unter den in der Urkunde verzeichneten Gefolgsleuten des Konrad von Schlüsselberg: Henrico dicto Ratheler, Henrico dicto Zerengibel, Rudegro dicto Plapper.
Erster namentlich überlieferter Vogt auf der Burg Neideck.
1313: "dem Neudecker" 10 lb. Zuwendung im Testament Konrads des Ersten von Schlüsselberg.
Waltherus de Stuberch, Würzburger Lehen in der Nähe der Burg Neideck;
1330 bis 1332: Walter der Stubich, der Stubech,
Vogt zu Senftenberg
Siegel: "Baltheri dicti Stupic" (Abgussammlung GNM Nürnberg)
1305: H (Heinrich III) Stubech; sein Knecht war Cunradus
(4 mal im Handlungsbuch der Holzschuher *)
Eintragsbeispiel:
H. Stubech de Neideke:
B5 Quartalia Hostuch, Accepit (?) Sartor (Fünf Viertelflächen Hostientuch, Empfänger der Schneider)
Zeuge für: Groß von Rabenstein; von Streitberg
13. Dezember 1318: Graf Friedrich von Truhendingen verkauft seine Burgen und Güter an das Hochstift Bamberg, die er schon 1312 an Bischof Wulfing "um 5000 Mark lötigen Silbers Nuremberger Gewichts" verkaufen wollte.
Unter den Zeugen: her Heinrich Stübich
1334: Heinricus Stubeche miles et Waltherus fratres
(Heinrich Stubech, Ritter, und Walther, Brüder)
Zehntenempfang aus Würzburger Lehen
1305: soror sua ("ihre Schwester" = eine Schwester der Brüder Hermann, Walter und Heinrich)
1303: Konrad Nydecker, Vogt. Urkunde der Gemeinde Külsheim bei Wertheim und der Abtei Bronnbach über Tausch von Waldstücken
1323: Chunrat von Neideck: Bürge für Kloster Schlüsselau = Hauskloster der Schlüsselberger
1334 bis 1395: Ulrich (I) de Stubeche
1334/1346: Empfänger Würzburger Lehen
1346: schlüsselbergischer Vogt auf Betzenstein
1347: Eroberung des bambergischen Waidach von Betzenstein aus.
ab 1350: mit Hans und Dietrich Stübisch auf Burg Wildenfels (im Dienst Heinrichs IV von Wildenstein)
1355: mit Bruder Konrad (II) auf Neideck
1371 bis 1395: Ulrich Stübich de Rotenbühl ("castrum in Rotenpuel prope (bei) Ebermannstadt")
Fehde mit Witwe und Söhnen der Burg-Mitbesitzer Modschiedel, Konrad und Ulrich Stübig vertreiben die Modschiedel, Truppen des Bischofs setzen die Familie wieder ein.
1373: verheiratet mit Ann,
Verkauf eines Gutes in Dachstadt zusammen mit seinem Bruder Konrad
Siegel: "Ulrici Ditti Stubich"
Mitsiegler: Reimar Streitberg und vier mal Strobel
(Stadtarchiv Nürnberg Rep. A 27, Nr. 218 ,46)
1355 bis 1395: Konrad (II) Stubch
1355 mit Bruder Ulrich auf Neideck,
1355: Chunrat und Ulrich, die "Stubchen von Neydekk": Konrad von Egloffstein, Propst zur Sankt Getreu in Bamberg, bestätigt Besitzrechte für drei Güter und den Wald "Zeudelsteine" in Tiefenpölz.
1373 Mitverkäufer des Guts in Dachstatt;
1374: Chunz Stubich Mitsiegler auf Landfriedensurkunde für die Brüder
Hohenlohe (Bischöfe von Bamberg und Würzburg). Unter den 24 Schwörern: an 7. Stelle Heinz Stubich (Heinrich der Ältere), an 15. Stelle Ulrich Stubich (Ulrich I), an 16. Stelle Heinz Stubich
(Heinrich der Jüngere, Richter auf dem Kaulberg).
1395 zu Rotenbühl
1343 -1364: Otto Stubich
12. November 1343: Otto Stubich, Knappe, und sein Sohn Heinrich bekennen sich gegenüber Domdekan Friderich von Bamberg zu regelmäßigen Zinszahlungen für ihren
Hof und die Güter in Tremeusel (= Trainmeusel).
1346: Zeuge für Kloster Langheim; Empfänger Würzburger Lehenzehnte
1347: Otto, Werner und Johann die Stübeg, Burgmannen auf Neideck
1348: Otto Stuebch, miles: Gülten für Burggut auf Neideck;
eine Hofstatt und ein Garten auf der Burg Rotenstein bei Burggrub als bischöflich-bambergisches Lehen (Rechtsbuch des Bischofs Friedrich von
Hohenlohe)
5. Oktober 1352: Otto Stübich ist an Wertbestimmung von Gütern im Auftrag des Bischofs beteiligt
1355 bis 1360: Otto Stubch, Vogt zu Neideck
27. Juni 1355: Abt Heinrich (von Kloster Langheim) verleiht dem Kloster die Reuthzehnt zu Neuendorf und Wunkendorf, die er von Otto Stübich gekauft hatte. Im Gegenzug geben Otto und seine Frau Agnes die eigenen Wiesen unter Neydekk dem Bischof auf und empfangen sie als Lehen.
Kaufpreis 60 Pfund Haller
11. Juni 1364: Bischof Friderich überschreibt dem Kloster Langheim als Lehenschaft eine Hub zu Wunkendorf, Töbersdorf genannt. Diesen Besitz hatte vorher der getreue Otto Stübch als Lehen. Otto verzichtet gänzlich darauf und gibt dem Bischof seinen Hof auf „ob Ebermanstat gelegen am Breitenbach, der Langhof genannt, der sein lediges freies Eigen“ war.
1364, Juni 11: "Die Lehenschaft (am bischöflichen Lehen Unterleinleiter) ist Otto Stuebech und seinen Erbsöhnen geben worden. Fällt dem Pfarrherrn wieder heim".
1347/48 und 2. Hälfte 14. Jh.: Johann (Hans) Stuebch,
Burgmann auf Neideck; Gülten für Burggut aus Unterleinleiter, Edelknecht auf Burg Wildenfels
2. Hälfte 14. Jahrhundert: Dietrich Stübisch, Edelknecht auf Burg Wildenfels (Nürnberger Achtbuch: "Hanns, Ulrich und Dietrich, die Stübische ...sitzen auf Wildenfels; die sehr reiten nach gewinnung und waren auch dabei da man die Kramerey nahm ")
1360: Boppo Neydecker und Fridricus Neydecker:
Bezahlungen von Bischof Lupold für die Burghut auf Neideck
1343 bis 1399: Heinrich (IV) der Ältere:
1343: Bamberger Lehen mit Brüdern Werner und Heinrich dem Jüngeren,
19. Juli 1361: Heinrich der Stübch, Zeuge bei Urfehde:
"Heinrich von Kotzau; Heinrichs des Kotzauers Sohn, gelobt dem Burggrafen Friedrich zu Nürnberg, endlich nicht mehr zu rauben und nichts mehr gegen Kaiser Karl zu unternehmen".
Bürgen und Mitsiegler: Hans von Sparnek, Hans und Fritz von Nankenreuth, Ulrich von Nankenreuth, Cunrad Waldenrod von Steinau, Arnold Hirzberger, Cunrad Rabensteiner, Albrecht von Meingosreuth, Hans von Kotzau und Heinrich der Stübch
1371/72: Bruder von Otto (II)
1374: Heinrich Stübich der Ältere zu Trainmeusel
1399: Übertragung von Besitzungen für das Burggut zu Neideck
Siegel: "Heinrici de S(t)ubch"
1347 bis 1388: Werner Stübich
1348: Wernherus Stuebch; Burgmann auf Neideck, erhält Gült aus Leinleiter
1371: siegelt als Aussteller
1388: siegelt als Helfer bei Urfehde
Siegel: "Wernher Stubch"
1370 bis 1407: Heinrich (V) der Jüngere
Richter auf dem Kaulberg zu Bamberg
Siegel: "Heinr. Stubichiun"
1371/72: Otto (II): Kaplan auf Burg Neideck
Verkauf von Mühle und Gütern in Ebermannstadt an das Domkapitel Bamberg
zusammen mit seinen Geschwistern Heinrich dem Älteren und dem Jüngeren, Werner und Kathrey (alle Kinder von Otto I)
1371/72: Kathrey, siehe oben!
1397: Engelhardt von Neideck, Domdekan zu Würzburg
1400: Konrad (III) Stübig; Erwerb eines Egloffsteinschen Burgguts auf Burg Gößweinstein
1400 bis 1422: Ulrich (II) Stübich (zu Neideck), Sohn des Konrad,
wird zweimal angeklagt vom Juden Merklein zu Ebermannstadt wegen nicht zurückbezahlter Schulden
(Protokollextrakte des Kaiserlichen Landgerichts Bamberg)
1408: Kollaturrecht für die Kirche in Leinleiter als
Lehen
1413: Erhält von seiner Schwiegermutter Margreth Eschenbeckin (= Eschenbach) von Velden einen Hof zu Kleinmeinfeld als Bamberger Lehen
1422: Lehenrevers an Bischof Friedrich von Bamberg; u.a. über ein Burggut zu Neideck mit 2 Gütlein zu Leinleiter gelegen.
Inhaber eines Burgguts auf Gößweinstein
1422: Simon Stübig:
Kauf eines Burgguts auf Gößweinstein von Hans Ochs
1433: Inhaber des ehemaligen Kellner'schen Burgguts am Berg zu Gößweinstein
1449: Burgmann auf Gößweinstein
1449: Ankauf von zwei Stübig'schen Burggütern zu Gößweinstein durch Amtmann Paulus von Streitberg
1446: Hans Stübig ist Knecht (Leibwächter) des Paul von Streitberg
1422 bis 1474: Kunz/ Konz Stübich (Konrad IV?)
Burgmann auf der Neideck, Vetter von Ulrich, Inhaber eines Burgguts zu Gößweinstein
1435: Bitte um Darlehen zur Ausstattung seiner Schwester Dorothea, die mit Konz Königsfelder zu Waischenfeld verheiratet werden sollte.
1460: erhält Zustimmung, ein Ehegeld von 400 Gulden u.a. auf 4 Güter in
"Nidernleynleuter" einzutragen.
1464: Verkauf des Gößweinsteiner Burgguts an Königsfelder
1474: Aufschreibbrief an Bischof Georg über 4 aus Notdurft dem bischöflichen Kammermeister Friedrich Helt verkaufte Güter zu Unterleinleiter, die in das Burggut zu Neideck
gehören
1455: Conrat Stubich (Konrad IV?)
Zeuge mit Albrecht Taucherstorffer für den Nürnberger Tuchscherer Heinrich Wißheckel, der sein Bürgerrecht aufgibt
(Stadtarchiv Nürnberg A1, Lochner Urkundenregesten Nr. 662, Bd II)
1488: Konrad (V?) Stubech, Lehensherr der Pfarrei Unterleinleiter
1497: Jorg und Hanns Stubch in Wirbenz bei Speichersdorf (zwischen Bayreuth und Kemnath)
(Reichssteuerregister des Fürstentums Brandenburg-Ansbach-Kulmbach/ unter "Amt Neustadt am Kulm und Amt Rauher Culm")
1562: Tod des letzten Namensträgers nach Dr. Gustav Voit
Kurzinformationen zur Quelle
Handlungsbuch der Holzschuher:
1928 entdeckte Prof. Dr. Ernst Freiherr von Stromer im Archiv der Burg Grünsberg Teile des Geschäfts- und Kontobuchs der Nürnberger Tuchhandlungsfirma Holzschuher. Es verzeichnet auf hundert handgeschriebenen Pergamentseiten die Geschäftsjahre 1304 bis 1307. In Form von Bestellernamen, Verwendungszwecken, Warenbezeichnungen mit Erläuterungen, Geldforderungen und Konten ist die Loseblattsammlung das älteste deutsche Buchhaltungs- und Handelsbuch.
Der historische Wert besteht auch darin, dass es außergewöhnliche Informationen zu zahlreichen adeligen fränkischen Familien gibt -
mit einem Besteller-Schwerpunkt in der heutigen Fränkischen Schweiz.